Extra gegründete Genossenschaft will Einkaufsmöglichkeit und Treffpunkt im Ortszentrum schaffen
„So viele Leute wie heute wünsche ich mir in Zukunft auch jeden Tag, die morgens zum Einkaufen in unseren Dorfladen kommen.“ So begrüßte der gut gelaunte Genossenschafts-Vorsitzende Uwe Weiberg die Grambower, die zahlreich zur Grundsteinlegung gekommen waren. Rentnerin Ursula Körner hatte eigentlich gehofft, dass sie schon seit Wochen hier einkaufen kann. Denn bei der Genossenschaftsgründung im vorigen Frühjahr war ein Projektstart zu Jahresbeginn 2014 avisiert worden. Jetzt sollen aber erst Anfang November die Türen der Verkaufsstelle für Grundnahrungsmittel, Waren des täglichen Bedarfs und Frischeprodukte öffnen. Der Verkaufsraum am Gemeindehaus soll zudem zum Treffpunkt der Dorfgemeinschaft werden.
Über die Verzögerung ärgern sich die Grambower schon. Denn für ihr Vorhaben, einen solchen Dorfladen zu schaffen, erhielten die Grambower viel Lob, jedoch nur wenig Unterstützung. Aber jetzt blicken alle nach vorn. Die Gemeinde baut am Dorfgemeinschaftshaus an, der Gemeindearbeiter räumte dafür sogar seine bisherige Werkstatt. So kommen die 180 Quadratmeter für Verkaufs- und Lagerfläche zusammen. „Und wer hier herkommt, kann gleich in unsere Bibliothek gehen oder zu einer anderen Veranstaltung im Gemeindehaus“, hebt der scheidende Bürgermeister Herbert Piotrowski hervor. Die Gemeinde wird die Räume an die extra für den Dorfladen gegründete Genossenschaft „Unser Grambow“ vermieten. Eine Fachverkäuferin und Helfer aus dem Dorf sollen ihn dann betreiben. „Die Idee, die dahinter steckt, müssen aber wir alle mit Leben erfüllen“, hebt Paul-Wilhelm Todt vom Förderverein hervor. Dieser hatte nach der Aktion „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ im Jahr 2009 die Idee einer Einkaufsmöglichkeit im Dorf aufgenommen und angeschoben. „Es gab auch tatkräftige Unterstützer“, betont Todt. Die lokale Leader-Aktionsgruppe der Schaalseeregion, die Robert-Bosch-Stiftung, das Lützower Bauamt und die Gemeinde Grambow hebt er hervor. Ärgerlich sei jedoch unter anderem gewesen, dass durch die Entscheidung, den Dorfladen mit dem Gemeindehaus zu verbinden, die Baukosten stiegen, die Planungszeit länger wurde. Mehr als 200 000 Euro kostet der Anbau. Doch es sind alle Hürden genommen und der Grundstein ist nun gelegt worden. Dazu zählt auch, dass die Idee inzwischen von der Dorfgemeinschaft getragen wird. Die Genossenschaft „Unser Grambow zählt derzeit 56 Mitglieder. „Bei rund 200 Haushalten in der Gemeinde ist schon jetzt mehr als jede vierte Familie dabei“, betont Uwe Weiberg.